Wir sind #wirfuerbio

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Unsere überregionale Informationskampagne ist zweifelsfrei etwas Besonderes. Erstmals vereinigen Abfallwirtschaften aus Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ihre Kräfte im Kampf gegen Plastik im Bioabfall. Die Fäden ziehen wir.

#wirfuerbio | Gemeinsam neue Wege gehen

Die Kampagne #wirfuerbio ist eine gemeinsame Aufklärungs- und Informationskampagne von Abfallwirtschaftsgesellschaften in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen mit dem Ziel, die Verunreinigung des Bioabfalls zu minimieren und damit die Qualität der aus Bioabfall gewonnenen Komposterde zu verbessern sowie den Prozess der Energieerzeugung via Biogas effizienter zu machen. #wirfuerbio eröffnet Chancen und zeigt, was wir erreichen können, wenn wir gemeinsam handeln. Die Kampagne informiert über Störstoffe im Bioabfall und zeigt auf, warum diese Stoffe stören und warum die im Handel als „kompostierbar“ deklarierte Plastiktüte ein Problem ist. Wir informieren, wir handeln, wir erreichen etwas, denn Biomüll kann mehr.

Wie alles begann

Es war Juni 2017 als ich mit Dirk Sopha (Geschäftsführer AWD) telefonierte. Beiläufig erzählte er von einer Ausschreibung zu einer Kampagne gegen Störstoffe im Bioabfall und beklagte gleichzeitig die Unzufriedenheit der acht Abfallwirtschaften mit den Ergebnissen der fünf ausgewählten Agenturen. Ich sagte flapsig: „Schicken Sie mal die Unterlagen rüber, vielleicht fällt uns ja noch was ein“. Die besondere Herausforderung lag in der Zeit. Wir hatten nur 10 Tage für ein Konzept zur Durchführung einer Kampagne für acht unterschiedliche Unternehmen, die noch nie zuvor gemeinsam Öffentlichkeitsarbeit gemacht hatten. Ich hatte mich in der Vergangenheit bereits tiefgreifend mit dem Thema Bioabfallbehandlung und Bioenergie beschäftigt. In 2012 gewannen wir auf dem World Media Festival einen Silver Award für den Lehrfilm „Was passiert eigentlich mit unserem Bioabfall?“. Im Mai 2017 haben wir die Website der Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde (AWR) relaunched. Ich war positiv gestimmt, in 10 Tagen ein überzeugendes Konzept auf die Beine stellen zu können. Im ersten Schritt legten wir den Marketing-Mix für eine derartige Kampagne fest und erstellten eine erste Kostenkalkulation. Daraufhin wurden wir eingeladen, unser Konzept im Detail zu präsentieren.

Gemeinsam mit Franziska entwickelte ich das Konzept. Kern war die Kreation der Marke #wirfuerbio und das Key-Visual „Biomüll kann mehr“. Dieser Grundidee folgend entwickelten wir zwei Plakatserien und einen Tonnenaufkleber mit der Aufschrift „Trenn‘ Dich von Deiner Tüte“. Darüber hinaus formulierten wir charmante Möglichkeiten der Präsentation im öffentlichen Raum durch bepflanzte Tonnen oder bepflanzte Bauschuttcontainer. Social Media, Radio- und Videospots komplettierten das crossmediale Kampagnenkonzept. Mit einer aussagekräftigen Präsentation im Gepäck trafen wir in Pinneberg auf acht Geschäftsführer von Abfallwirtschaften aus Schleswig-Holstein und Hamburg. Um es kurz zu machen: Unsere Ideen haben den Herrschaften so sehr gefallen, dass Sie uns direkt am nächsten Tag beauftragt haben.

Aus acht wurden schnell 23

In einem Workshop konkretisierten wir die Kommunikationsziele der Kampagne. Das Hauptziel: WENIGER  PLASTIK IN BIOABFALL. In enger Zusammenarbeit mit Jens Ohde (Geschäftsführer GAB Umwelt Service), der die Führung der Abfallwirtschaften übernahm und inhaltlich beratend immer zur Stelle war, präsentierten wir die Kampagne auf einem Arbeitskreistreffen in Flensburg. Parallel drehten wir einen Promofilm, der weitere Abfallwirtschaften auf das Projekt #wirfuerbio aufmerksam machen sollte. Im November standen hinter #wirfuerbio bereits 23 Abfallwirtschaften. Die heiße Phase bis zum Kampagnenstart im Frühjahr 2018 konnte beginnen.

Kampagnenmanagement für mehr als 20 Teilnehmer

Die Durchführung einer Kampagne bedeutet für eine Werbeagentur ein Höchstmaß an strategischer Planung, kreativer Kommunikation und Organisation. Im Fall von #wirfuerbio bestand die große Herausforderung, die Interessen und Wünsche der einzelnen Teilnehmer zu berücksichtigen ohne das große Ziel aus den Augen zu verlieren. Jede Region ist unterschiedlich und hat andere Anforderungen an eine solche Informationskampagne. Aus diesem Grund haben wir ein großes Medienpaket geschnürt, aus dem sich die Teilnehmer ihr eigenes Paket zusammenstellen konnten. Das Prinzip: größtmögliche Individualität bei maximaler Markenkommunikation von #wirfuerbio. Auf nahezu allen Kommunikationsmitteln findet sich der „Partner der Region“ mit seinem eigenen Logo wieder.

Medientypen und weitere Kampagnenmaterialien waren festgelegt. Kurz vor Weihnachten präsentierten wir einer Steuerungsgruppe aus acht Abfallwirtschaften unsere Plakatserie, die Infomaterialien und unsere Ideen für die audiovisuellen Medien. Im Januar erhielten alle  Teilnehmer ein Bestellformular. So konnte sich jedes Unternehmen sein eigenes #wirfuerbio-Kit zusammenstellen.

Kurz vor Kampagnenstart blicken wir zurück

Nun ist es endlich soweit. Müllfahrzeuge, Autos und Busse sind gebrandet. Citylight-Poster liegen bereit, der Radiospot steht den Radiosendern zur Verfügung, der erste Film wird produziert. Die Kampagne startet in wenigen Tagen und wir als Werbeagentur blicken auf viele spannende, arbeitsreiche und unvergessliche Monate zurück. Es ist schön, sich als Agentur auch mit den wirklich wichtigen Dingen professionell beschäftigen zu können – mit unserer Umwelt, dem Schutz unseres Planeten für die Generationen, die nach uns kommen. Wir freuen uns sehr, dass es nun endlich losgeht. Schweitzer media ist #wirfuerbio und #wirfuerbio ist schweitzer media.

#wirfuerbio: Worum es inhaltlich geht

Unser Abfall aus der Biotonne ist definitiv besonders. Daraus machen Abfallwirtschaftsunternehmen in ganz Deutschland nährstoffreichen Qualitätskompost für Landwirte und Gärtner sowie 100% Bioenergie aus Biogas. Und das ganz einfach aus Abfällen, die ohnehin tagtäglich anfallen. Das kann aber nur gelingen, wenn sich in unseren Bioabfällen keinerlei Störstoffe befinden. Den größten Anteil der Störstoffe bilden Plastiktüten und die im Handel als „kompostierbar“ deklarierten Kunststofftüten. Darum geht es in unserer #wirfuerbio-Kampagne. Trenn‘ Dich von Deiner Plastiktüte und denke daran: Auch kompostierbare Plastiktüten dürfen nicht in die Biotonne.