Der Beginn einer neuen Ära: Feinkost Albrecht startet Werbeoffensive samt TV-Spot
Diese Meldung ist die logische Konsequenz im harten Wettkampf um die Aufmerksamkeit und Gunst des Verbrauchers. Dennoch ist es ein komisches Gefühl: An einem Dienstagmorgen fahre ich – wie jeden Morgen – an einer Vielzahl von Bushaltestellen in der Kieler Innenstadt vorbei und traue meinen Augen kaum. An der Bushaltestelle buhlen nicht nur das Möbelhaus Dodenhof, das Elbfest Hamburg oder einer der zahlreichen Glimmstängelanbieter um meine Aufmerksamkeit, sondern auch Feinkost Albrecht. Ja, genau: ALDI. Der Discounter, den wir schon aus unserer Kindheit kennen, der – abgesehen von den eigenen Handzetteln – nie Werbung gemacht hat. Am Abend reibe ich wieder meine Augen. Ich sehe in der Flimmerkiste einen ästhetischen Spot und warte gespannt auf das typischerweise am Ende eingeblendete Logo und bin überrascht. Auch hier: ALDI. Ich hätte auf IKEA oder ein anderes Unternehmen gewettet und wurde eines Besseren belehrt.
Vor vielen Jahren noch undenkbar und heute Realität. Im globalen Kampf um die Gunst des Kunden ist es von entscheidender Bedeutung, in der Öffentlichkeit ein positives und vor allem einheitliches Image aufzubauen. Diesem Zweck dienen Out-of-Home-Motive und TV-Spots zur Prime-Time. Gerade die Kombination aus ästhetischen Bildern im Filmlook gepaart mit ansprechender Musik und einer Kinderstimme entfaltet die volle emotionale Wirkung auf die Zuschauer, die gespannt den Spot „genießen“. Der Markenkern Einfachheit ist das zentrale Thema der Kampagne. ALDI habe ein übersichtliches Sortiment. So sei der Einkauf bei Aldi jederzeit ganz unkomplizi
ert und wir hätten mehr Zeit für das, was wirklich zählt im Leben. Diese Botschaft streuen Plakatserie und TV-Spot gleichermaßen in Verbindung mit der Online-Plattform einfach-ist-mehr.de. Die Kampagne steht für vier Kehrtwenden im Marketing bei Aldi gleichzeitig:
- Abschied vom Handzettel als Werbemaßnahme Nummer 1
- Eingeständnis der Notwendigkeit einer gemeinsamen Kampagne beider Unternehmensgruppen (Aldi Nord und Aldi Süd)
- Einkauf von Media-Agenturen als Ersatz der eigenen In-House-Abteilung
- Produktion von Bewegtbild sowie Einsatz des TV-Spots
Diese Kehrtwende im Marketing von ALDI zeigt uns vor allem eins: In der heutigen Zeit „helfen“ nur breit angelegte Kampagnen zur Erzeugung eines positiven Unternehmensbildes in den Köpfen der Menschen. Das Verteilen von „Flyern“ oder „Handzetteln“ ist nur eine Marketing-Maßnahme, die eingebettet in einem ganzheitlichen Marketing-Konzept funktionieren kann. Das gilt für einen Discounter und eine Aktiengesellschaft ebenso wie für ein mittelständisches Unternehmen. Bewegtbild ist das Medium der Wahl, wenn es darum geht Nutzer und Kunden emotional anzusprechen und die Marke emotional „aufzuladen“.