Collage mit drei Fotos. Auf allen Fotos sitzen zwei Frauen und ein Mann an einem Tisch und brainstormen. Alle haben Stifte sowie Tablets bzw. einen Block für Notizen.

Kreatives Arbeiten – 3 Methoden im Check

| Lesedauer: 5 Minuten

Für uns als Agentur geht es darum, für unsere Partner und Kunden Kampagnen zu kreieren, die Preise und Herzen gewinnen. Kampagnen, die sichtbar sind, am besten jeden Tag und in allen Medien. Kampagnen, die ihre Ziele erreichen: verkaufen oder einfach nur dafür sorgen, dass die Zielgruppe etwas tut, oder nicht mehr tut. Für uns als Umweltagentur geht es oft um Mülltrennung. Ein gewünschtes Verhalten wäre beispielsweise, dass Menschen ihren Biomüll nicht mehr in die Restmülltonne werfen. Wir denken Kreativität angesichts der Vielfalt der Medienwelt heute größer als früher. Die Kreation ist zwar unser größtes Asset, aber Kreativität ist heute größer, nämlich Media im Allgemeinen. 

In unserer Agentur gehört kreatives Arbeiten auf allen Kanälen zum Alltag. Oft reichen kurze Brainstormings, manchmal braucht es aber auch größere Ideen und neue Ansätze, um komplizierte Zusammenhänge und Problemstellungen zu meistern. Es ist dabei sehr unwahrscheinlich, dass die einfachste Idee die höchste Aufmerksamkeit bekommen wird. Unser Ziel ist es, stets neue Verbindungen zwischen Menschen, Konzepten oder Tatsachen zu knüpfen. Je nach Thema können tiefgründige und emotionale oder absurde und lustige Konzepte entstehen. Beides bleibt uns Menschen am ehesten im Gedächtnis. In diesem Beitrag stellen wir euch drei Kreativ-Techniken vor, mit denen sich Ideen und Kampagnen entwickeln lassen.

Welche Kreativitätstechniken gibt es?

Es gibt eine Vielzahl an Kreativitätstechnik neben dem bekannten Brainstorming, das sicher jeder von euch kennt. Je nach Teilaufgabe, oder Ziel im Prozess des kreativen Problemlösens, eignen sich unterschiedliche Methoden. Die folgende Übersicht vermittelt einen Eindruck von der Methodenvielfalt beim kreativen Problemlösen, die wir bei schweitzer media anwenden:

Negatives Brainstorming

Beim negativen Brainstorming, auch Reverse Brainstorming genannt, findet man neue Perspektiven, indem man sich Gedanken darüber macht, wie man das Problem verstärken kann. Im Anschluss werden negative Ansätze dann ins Positive gewandelt.

So funktioniert der Ablauf:
  • Ein Problem wird benannt, z.B. „Viele Menschen werfen Biomüll in den Restmüll.“
  • Das Problem wird umgekehrt: „Wie können wir erreichen, dass noch mehr Menschen ihren Biomüll in die Restmülltonne werfen?“
  • Ideenfindung: „Wir stellen Biomüll als wertlosen Abfall dar.“
  • Umkehrung der gesammelten Ideen: „Wir zeigen die Werte, die im Biomüll stecken, zum Beispiel wieviel Strom aus einem Kilogramm Biomüll gewonnen werden kann.“
  • Im letzten Schritt werden die Ideen ausgewertet, um die besten Ideen zu bestimmen.

6-3-5-Methode

Bei der 6-3-5-Methode, kurz 635 genannt, werden Ideen gesammelt und mehrfach von anderen Personen weiterentwickelt. So entstehen in kurzer Zeit neue Ansätze. Menschen und auch unsere Teammitglieder haben unterschiedliche Mindsets, Kenntnisse, Emotionen und Erfahrungen. Das bedeutet für diese Methode, dass die Teilnehmer in unterschiedliche Richtungen denken und genau das ist der Vorteil dieser Kreativitätstechnik.

So funktioniert es:
  • Sechs Personen (6) bekommen je ein Arbeitsblatt mit einem Raster, das Platz für drei Ideen sowie fünf Zeilen für dessen Weiterentwicklung beinhaltet.
  • Jeder notiert nun drei Ideen zu einem Thema, oder einer Problemstellung.
  • Anschließend werden die Blätter im Uhrzeigersinn weitergegeben, oder gemischt und neu verteilt.
  • Jeder ergänzt nun die drei Ideen (3) des Vorgängers, oder entwickelt diese weiter.
  • Dieser Vorgang findet fünf Mal (5) statt, danach werden die Ideen gemeinsam ausgewertet.

Unser Tipp: Diese Zahlen können auch variieren, so könnten auch vier Personen jeweils zwei bis drei Ideen sammeln und diese dreimal weitergeben. Auch dabei werden sich neue Ideen-Ansätze ergeben.

Die Walt Disney Methode

Die Walt Disney Methode basiert auf einem Rollenspiel, bei dem eine Einzelperson, oder eine Gruppe nacheinander verschiedene Rollen einnehmen, um Ideen und Problemlösungen zu entwickeln. Innovationen entstehen häufig an Schnittstellen mit verschiedenen Disziplinen, wo Menschen mit heterogenen Blickwinkeln aufeinandertreffen. So können sich die Gedanken frei entwickeln und die Ideen werden im Anschluss auf ein umsetzbares Maß runtergebrochen.

Die drei Phasen im Einzelnen:
  • Der Träumer:
    In dieser Phase wird geschaut, was alles vorstellbar wäre. Hier darf so groß gedacht werden, wie man möchte. Was wäre wirklich optimal, ohne Rücksicht auf die Umsetzbarkeit? Was wollte ich schon immer mal umsetzen?
  • Der Macher (der Realist):
    Hier wird geklärt, was für die Umsetzbarkeit dieser Ideen alles erforderlich wäre. Was müsste dafür getan werden, welche Ressourcen werden dafür gebraucht. Gibt es Referenzen, an denen man sich orientieren kann?
  • Der Kritiker:
    Im letzten Schritt werden die Ideen auf ihre Umsetzbarkeit geprüft und entsprechend angepasst. Was sind mögliche Risiken, welches Budget steht zur Verfügung, was wurde übersehen?

Unser Tipp: Wichtig ist, dass die Phasen nacheinander stattfinden und alle gemeinsam arbeiten. Während der Träumer aktiv ist, dürfen Macher und Kritiker noch nicht zu Wort kommen.

Und was bedeutet Kreativität für Kreative?

Zum Thema Kreativität passt ein bekanntes Zitat von Friedrich Nietzsche wohl bestens. Er sagte einst: „Alles Fertige, Vollkommene wird angestaunt, alles Werdende unterschätzt.“ Für unser Team bedeutet Kreativität eine Haltung, die wir nahezu jeden Tag haben. Wir wollen Neues entdecken, erschaffen, experimentieren und uns in neues Terrain bewegen. Wir sind uns sicher, dass kreatives Denken eine Schlüsselressource für die Entwicklung von Innovationen ist. Also etwas Neues, das relevant ist, weil es Nutzen generiert und eine Problemstellung löst. Viele wünschen sich Kreativität auf Knopfdruck. In der Realität – und auch in Workshops mit Kunden – zeigt sich, dass wirklich gute Ideen erst Reifezeit benötigen.

Unser Tipp: Bleibt kontinuierlich dran und organisiert lieber kürzere Meetings oder sogar Design Thinking Einheiten, die von ein paar Tagen Pausen unterbrochen werden. Die Zeit wird ihren Beitrag leisten.

Und was machen eigentlich ein Creative Director und Junior Art Director?

Ein Großteil von Tanjas Arbeit gilt dem Kunden, damit meinen wir sowohl die bestehenden Kunden als auch das Neugeschäft. Die Arbeit gilt dem „Briefing“ durch den Kunden, in dem der Kunde seine Zielsetzung klarmacht, dem Vorbereiten von Wettbewerbspräsentationen und Kundenpräsentationen.

Arbeitet ein Creative Director denn auch kreativ?
Natürlich. Als Creative Director (Kreativdirektor) besteht Tanjas größter Teil des Arbeitstages darin, interne Abläufe sicherzustellen. Sie sorgt dafür, dass „die richtigen Personen die richtigen Aufgaben“ übernehmen, im Team per „Brainstorming“ oder den anderen Techniken – meist zusammen mit ihr – Ideen generieren.

Sie versucht dann immer, den Ideen im Anschluss eine Richtung zu geben und holt den einen oder anderen von uns auf den „Boden der Tatsachen“ zurück. Ist die Idee betriebswirtschaftlich oder allgemein nicht umsetzbar, muss sie angepasst werden. Colin als Junior Art Director macht mit Teilen des Teams auch eigene Mini-Design-Sprints und arbeitet eng mit Tanja zusammen. Beide arbeiten also sehr kreativ. Ihre Kreativität hat natürlich auch Grenzen, deshalb brauchen wir ein starkes Team mit unterschiedlichen Media-Experten. Schließlich ist die Zeit der klassischen Werbung und Kommunikation schon lange vorbei – und das finden wir auch gut. Wir lieben unsere crossmediale moderne Welt.